Irmgard Schöndorf Welch
Bei der Wahrsagerin
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Bei der WAHRSAGERIN
Aroma von Räucherstäbchen
Patchouli
ätherischen Ölen
hängt in der Luft
nichts anderes hat der Besucher erwartet
der jetzt in den rot-düstren Raum tritt ...
Lady Kassandra hockt
inmitten von
Kissen und Pfühlen
dark lady
Goldreifen klirren
als sie die Hände nun hebt
seltsame Worte murmelt
mit tänzelnden Fingern
und weit ausholenden Gesten
die Kugel umspielt
jene kristallene Kugel
die rund wie der Globus
magisch
rotiert zum Klang der Gezeiten
DA -
Kassandra hebt deutend empor
ihren knochigen Finger
Schicksal
unausweichliches ...
jetzt verkündet es
mit flackernden Blicken
die Wahrsagerin:
im Raum liegt das Schweigen
- ich seh
wie Gene mutieren
Mütter Monster gebären
sehe
Berge stürzen
Land weggeschwemmt
Metropolen zermalmt von Flut
und Orkanen
Männer
seh ich
die sich im Namen der Religionen
zerfleischen
bis auf den Tod
ich sehe den Mond,
ja den Mond
wie er verfinstert im Mars steht
und kriegssüchtige Herrscher
waten im Blut ganzer Völker!
Menschen
höre ich schreien und beten
zu einem
der weder Allah noch
... Christengott
ist
fortan wird Kälte sein
Unheil
Verwirrung total ...
- Nun stopp mal den Flug
und laber nicht, Alte -
ruft da der Besucher,
- sag lieber
was m i r
die Zukunft
so bringt! -
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Copyright Irmgard Schöndorf Welch, Mai 2005
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Ich hatte das gleiche Gedicht schon einmal ( mit etwas anderen Worten ) gepostet und zwei Kommentare bekommen. Damit sie bei der Löschung des Textes nicht verloren gingen, habe ich sie hier nochmal her gesetzt:
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.12.2005.
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