Irmgard Schöndorf Welch

Bei der Wahrsagerin

*











Bei der WAHRSAGERIN

 

 
Aroma von Räucherstäbchen
Patchouli
 ätherischen Ölen
 hängt in der Luft
nichts anderes hat der Besucher erwartet
der jetzt in den rot-düstren Raum tritt ...

  Lady Kassandra  hockt
inmitten von
Kissen und Pfühlen
dark lady
Goldreifen klirren
als sie die Hände nun hebt
  seltsame Worte murmelt
mit tänzelnden Fingern
und weit ausholenden  Gesten
die Kugel umspielt
jene kristallene Kugel
die rund wie der Globus
magisch
rotiert zum Klang der Gezeiten


DA -

Kassandra hebt deutend empor
ihren knochigen Finger

Schicksal
unausweichliches ...
jetzt verkündet es 
mit flackernden Blicken
die Wahrsagerin:

im Raum liegt  das Schweigen


- ich seh
wie Gene mutieren
Mütter Monster gebären

sehe
Berge stürzen
Land weggeschwemmt
Metropolen zermalmt von Flut
und Orkanen

 Männer
seh ich
die sich im Namen der Religionen
zerfleischen
bis auf den Tod

ich sehe den Mond,
ja den Mond
wie er verfinstert im Mars steht
und kriegssüchtige Herrscher
waten im Blut ganzer Völker!

Menschen
höre ich schreien und beten
zu einem
der weder Allah noch
... Christengott
ist

fortan wird Kälte sein
Unheil
Verwirrung total ...


- Nun stopp mal den Flug
und laber nicht, Alte -
ruft da der Besucher,
- sag lieber
was m i r
die Zukunft
so bringt! -



*



 Copyright Irmgard Schöndorf Welch, Mai 2005



 
*



 





-----



Ich hatte das gleiche Gedicht schon einmal ( mit etwas anderen Worten ) gepostet und zwei Kommentare bekommen. Damit sie bei der Löschung des Textes nicht verloren gingen, habe ich sie hier nochmal her gesetzt:

 

Xana  12.04.2005  
Sehr gut, Irmgard und diese Wahrsagerin liegt -leider- nicht falsch...
LG, Roxana (Xana J.)


Nebelmond  12.04.2005  
Gut, sehr gut rübergebracht...und ein Teil der Menschheit ist so dumm und begreift nicht, was da auf uns zukommt...LG, Vera (Böhme)

     




 *

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