Silvia Pree

Wie konnte ich je zweifeln...!

Wie konnte ich je zweifeln…

Kein Mensch kann mir helfen.
Ich liege am Boden.
Kann nicht mehr aufstehen.
Unter der Last.
Die mich niederdrückt.
Ich liebe.
Und werde nicht geliebt.
Er merkt nicht.
Wie er mir weh tut.
Nicht im Geringsten.
Er tut, als ob nichts wäre.
Nichts Besonderes.
Aber ich kann nicht mehr so weitermachen.
Ich will nicht mehr.
Ich lüge mich nicht mehr an.
Nein.
Ich sehe der Wahrheit ins Gesicht.
Ich sehe ihre scheußliche Fratze.
Spüre Übelkeit in mir aufsteigen.
Und kann doch meinen Blick nicht lösen…
Ich sehe ihn mit ihr.
Und sie ist es, die er liebt…

Fünf Monate ist das jetzt her.
Fünf bittere Monate.
Ich bin dünner geworden.
Und bisweilen wird mir noch immer übel.
Obwohl ich nichts Unrechtes gegessen habe.
Obwohl ich nicht krank bin.
Mein Körper ist nicht krank
Nein.
Nur meine Seele leidet.
Ich sehe dich.
Und es macht mich schwermütig.
Wie du mich zu trösten versuchst.
So liebevoll…
Deine Augen.
Ich fühle die Wärme, die sie ausstrahlen.
Fast körperlich.
Als wenn du meine Hand nimmst.
Und sie wärmst.
In diesem kalten Winter.
Du siehst mich an.
Sagst kein Wort.
Aber ich spüre, was du sagst.
Mit deinen sanften Gesten.
Denk nicht mehr an ihn.
Vergiss ihn endlich…
Ich bin da…

Heute Nacht bin ich wieder bei dir.
Wir haben viel geredet.
Und nun überschüttest du mich mit Streicheleinheiten.
Du küsst mich.
Immer wieder.
So viel zärtlicher.
Als er jemals war.
Ich spüre deine Lippen.
Sie fühlen sich trocken an.
Spröde.
Es tut mir fast weh.
Wie du mich küsst.
So wild.
So begehrend.
So hungrig…
Ich weiß nicht, ob ich will…
Ich weiß nicht, ob ich möchte…
Aber dein Kosen wird immer drängender.
Nein.
Heute wirst du mich nicht gehen lassen.
Nicht wie neulich.
Ich sehe wieder deine enttäuschten Augen vor mir.
An jenem Abend.
Ich  atme schwer.
Und nun öffne ich mich deinen Küssen.
Ich weiß noch immer nicht, ob ich will.
Aber ich lasse mich jetzt mitreißen.
Du  ziehst mich an dich.
Wie das Meer so stürmisch.
In das ich mich fallen lasse.
Ich weiß nicht, ob ich will…
Aber plötzlich muss ich weinen.
Schluchzen.
Als mich deine Leidenschaft umfängt.
Tosend.
Und doch unglaublich zärtlich.
Du ziehst mich wie in einem Strudel nach unten.
Mir wird schwindlig.
Und ich stöhne laut.
Mein Körper ist in Aufruhr.
Meine Sinne saugen dich auf in prickelnder Lust.
Ja, ich will dich!
Ja.
Ich will dich so sehr…
Wie konnte ich … je zweifeln…

Vivienne

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.01.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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