Da liegt im Südharz eine Stadt
die viele schöne Reize hat.
Ich war dort vor langer Zeit,
drum sprech ich von Vergangenheit.
Es war ein kleiner Luftkurort,
meine Oma wohnte dort.
In jeden Ferien fuhr ich hin,
nichts anderes kam mir in den Sinn.
Von Herzberg Richtung Walkenried,
links im Tal Bad Sachsa liegt.
Doch zuvor fährt man durch Steina,
ein Ort im ganzen etwas kleiner.
An einem Berg am Waldeshang,
zog ein Friedhof sich entlang.
Ruhe unter hohen Bäumen,
wo man als Toter kann noch träumen,
auf diesem Friedhof klein und fein
wollte ich einmal begraben sein.
Dann ging's den Berg hinauf, hinab
links im Tal das Waldfreibad.
Bad Sachsa hatte Freizeitwert
jeden Tag ein Kurkonzert
Tretbootfahren auf dem Teich
der Märchengrund kennt keinen Vergleich
und auf dem Ravensberg hielt Wacht
die Hexe zur Walpurgisnacht.
Dort erhielt ich ganz gewiss,
Auch meinen allerersten Kuss.
Auch konnte ich in jenen Tagen,
der ersten Freundin liebes sagen.
Zwei Jahre älter war das Mädchen,
sie war geboren dort im Städtchen,
und die ganze Ferienzeit,
verbrachten wir auch meist zu zweit.
Die Küsse schmeckten regenbitter,
auf dem Spaziergang durchs Gewitter.
Ins Kino schob und zog sie mich,
sie war schon sechszehn,ich noch nicht.
So manches Straßenfederballturnier,
im Doppelspiel gewannen wir.
Auf den Schlittenabfahrtspisten,
fuhren wir dann Seifenkisten.
Wir spielten gemäß nach alten Bräuchen,
(..anständig)in den Himbeersträuchern.
Dort bauten wir dann unsere Burgen,
und hielten uns darin verborgen.
So liebte ich zum ersten mal,
nicht nur das wunderschöne Tal.
Auch das Mädchen liebte ich,
die erste Liebe war`s für mich.
Einmal noch konnte ich sie sehen,
in einer Bank am Tresen stehen.
Das war genau vor vierzig Jahren,
ich hab nie mehr etwas erfahren.
Erinnerungen müssen sein,
darum stell das Gedicht ich ein.
© Bernd Rosarius