28.02.2006
Kategorie "Ironisches" (Gedichte)
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Kritisches

Anschi Wiegand

Dein Wille geschehe?

Dein Wille geschehe

Herr, ebne meinen Weg

und lass doch bitte

meinen Willen

deinen Willen sein

denn ich weiß, was ich brauche

und was mich glücklich macht

weil du mich mit Weisheit

und Einsicht gesegnet hast…

Verzeih mir meine Schuld

immer wieder

denn ich bin nur schwach

du hast mich so gemacht

nur die Andren, die sind schlecht

sie müssten es besser wissen

und rennen blindlings ins Verderben

sie folgen meinem

deinem Willen nicht…

Ich vertraue auf dich

dein Wille geschehe, so bete ich

und widerfährt mir Unheil

kann’s nicht dein Wille sein

den Weg, den du bestimmt

den kenne ich genau

es ist unvorstellbar für mich

dass dein Wille

nicht mein Wille ist…

© AG, 28. Feb. 2006

Ich glaube, wenn wir ehrlich zu uns selber sind, erwischen wir uns selber hin und wieder in dieser Art der Frömmigkeit...sofern wir uns als "fromm" empfinden...Anschi Wiegand, Anmerkung zum Gedicht

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Leserkommentare (7)

Liebe Anschi,
Ich bin nicht überaus religiös, weil mich vieles an der Kirche stört. Ich lebe aber ganz nach den 10 Geboten. Dein Gedicht jedoch im Inhalt und Aufmachung hat mich sehr berührt.
Liebe Grüße,
Karl-Heinz

Goslar01.03.2006

Liebe Angela,
das möchten wir Menschen gerne, dass Gott dasselbe mit uns vorhat, was auchc wir wollen.
Doch wie heißt es im "VATERUNSER"?
Dein Wille geschehe.
Also müssen wir das aus Gottes Hand nehmen, was er uns zugedacht hat. Und das ist oft nicht immer leicht und wir verstehen vieles nicht. Doch wir können sicher sein, das ER es gut mit uns meint.
In diesem Sinne: Christine

cwoln01.03.2006

"Dein Wille geschehe" heißt nicht, dass ER macht; er lässt nur zu, greift nicht ein; ER ist nur Trost und Hoffnung. ES passiert - ob wir es wollen, oder nicht! So ist das Schwesterlein; ich kann dir davon im Moment ganze Geschichten erzählen. Doch mein Herz ist ruhiger geworden; Gott erhalte mich in diesem Zustand! Sein Wille geschehe...

Rainer Grotehen01.03.2006

Da ist was dran, Anschi, geht es uns schlecht, werden wir plötzlich wieder fromm, zumindest wird gebetet auf eine bessere Zeit. Ich finde aber, der Glaube hilft vielen Menschen, kritische Lebenssituationen besser zu überstehen. Liebe Grüße, Rita

Annemarie01.03.2006

ja, ich glaube, bezeichne mich aber nicht als fromm, liebe Angela und gehöre aus diesem Grund, keiner Kirche oder Glaubensgemeinschaft mehr an, Dein ironisch gemeintes Gedicht findet daher auch meine Zustimmung, herzlichst Lydia

Lydia Windrich01.03.2006

Liebe Anschi,
ironisch-sanft in der Kritik, gefällt mir. Dein Gedicht finde ich sehr gut geschrieben, auch vom Inhalt her.
Ich war in jüngeren Jahren sehr religiös, heute hat sich meine Einstellung sehr geändert.
Aber doch, anders wäre es gelogen, "spreche" ich -über Handy *g*- ab und zu mit Gott (dessen Vorstellung für mich auch völlig anders ist als früher).
Lieben Gruss

Xana03.03.2006

Oh ja, wir selbstgefälligen, von uns selbst oft so ungeheuer eingenommenen Menschlein. Erst wenn wir begreifen, wie klein wir wirklich sind, kommt die nötige Demut vor der Schöpfung.

Brigitta13.03.2006

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