Manfred Pöter
Grenzenlos
Da fuhr ich durch bunte Felder und Auen,
konnte gar nicht genug hinschauen,
bis zum "Halt", aus Eisen und Stahl,
kein zurück mehr, es war meine Wahl.
Jenseits der Grenze vernahm ich Worte,
die ich verstand, wie an diesem Orte.
Warum eigentlich nicht, denn im Scheine der Lichter,
sah ich die gleichen bleichen Gesichter.
Weise mich aus, ein prüfender Blick,
ein Wink mit der Hand, kann nicht mehr zurück.
Werde befragt nach Hab`, Gut und Geld -
ist es tatsächlich eine andere Welt?
Ich sah wieder Felder, Wiesen und Auen,
konnte mich gleichermaßen erbauen
an bunten Farben - doch halt,
Häuser und Straßen - sie waren kalt.
Autos, Geschäfte und Häuserfasaden
wirkten, wie von grauer Vorzeit beladen
und es stellt sich die Frage, ob Brüder und Schwestern
der Zeit voraus sind oder von gestern?
Dann traf ich Menschen, wie Du und ich,
verhalten, aber herzlich, doch zögerlich
gaben wir uns verstohlen die Hand,
war es am Ende doch fremdes Land?
Wir haben schöne Stunden verbracht,
ernsthaft, besonnen, herzhaft gelacht,
Auffälligkeiten und Fehler erkannt
und nicht in Ideologien verrannt.
Grenzen, geschaffen von Menschenhand,
überwinden sich schneller mit Herz und Verstand.
Drum laßt uns begegnen so oft es auch geht,
bis irgendwann keine Mauer mehr steht.
Dieses Gedicht schrieb ich im Frühjahr des Jahres 1989 beim einem Besuch in Potsdam.
-Fortsetzung folgt -
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.03.2006.
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