Robert Fischaleck
Das ist keine Liebe mehr.
Dort wo die dünnen Frauen
auf beleuchteten Stegen
gehen
wie niemand sonst auf seinen Wegen,
wo das atemberaubende Scheinwerferlicht
sich schillernd
an den vorstehenden Knochen bricht
sitzt ein weinendes Kind
und hat Hunger und bettelt
bei Tag und bei Nacht
und fragt ohne eine Wort zu sagen
was habt ihr mit meinen großen Schwestern
gemacht.
Der Hunger, der es verzehrt ist
keiner, der sich in Kilogramm mißt.
sondern einer, der wie sonst keiner
von innen die Schönheit frißt.
Dadurch wird die Schönheit nur krank.
Aber der Bauch ist weg, Gott sei dank.
Des Mannes liebstes Kind:
die Schönheit der Frau
und eine Sehnsucht,
die je dürrer sie klingt
desto mehr niemand mehr satt macht
also immer noch mehr haben kann.
die singt
dann ein Loblied auf solch' "vollkommene Formen"
und dieses bißchen Jenseits der Normen.
Während in der Ecke das hungernde Kind
nichts mehr sagen kann,
und solch ein verdrehter Sinn
kaum noch erkennt
was echte Leiden sind.