Reimund Schön

ich war erst neun oder Stoßgebet zum Himmel

 

Lieber Vater, ich verzeihe dir,

das du mit Mutters Krankheit

nicht umgehen konntest,

das du meinem älteren Bruder,

zu dem ich stolz bewundernd aufgeschaut hatte,

nicht der Vater sein konntest,

da er nicht von deinem Blut war,

Mutter nach seinem Unfalltod

nicht zur Seite standest,

so das ich es tun musste.

Ich verzeihe dir,

das du vor meinen Augen

dem Alkohol verfallen

Mutter unzählige Male schlugst.

Ich verzeihe dir,

das ich dich an jenem Morgen

tot im Bett finden musste.

Liebe Mutter, ich verzeihe dir,

das du erst Vater, dann dich getötet hast.

Ihr hattet euch erlaubt schwach zu sein,

wart Täter und Opfer,

habt meinen jüngeren Bruder und mich im Stich gelassen,

uns so zu Opfern gemacht.

Bitte verzeiht mir,

das in meiner Erinnerung

die schönen Bilder verblasst sind,

sie wurden von den Grauen überschattet.

Ich weiß, es ist verdammt spät loszulassen.

Ich liebe Euch!

 

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