Nicole Ha.

Das Band, das uns verbindet

 
Der Ritter stolz af seinem Ross,
überquerte den Marktplatz vor dem Schloss.
Dort sah er eine junge Frau an den Pranger gestellt,
oh welch begehrliches Weib, das ihm gefällt.
 
"Oh holde Maid, lasst mich Euch befreien
aus des Henkers Opfer Reihen,
laßt mich lösen Eure Ketten
und Euch retten."
 
"Edler Herr, habt dank für Eure mutigen Worte,
aber was führt einen Edelmann wie Euch zu halten an diesem tragischen Orte?
Ihr braucht zu zeigen kein Mitleid mir,
es ist meine Schuld, dass ich stehe hier!"
 
"So sprich Frau, was habt ihr Verwerfliches verbrochen,
dass man Euch hat schuldig gesprochen?
So eine wunderschöne Frau wie ihr,
eine Verschwendung Euch zu sehen hier!"
 
"Eine schwere Last trage ich in meinem Herzen,
Kummer, Trauer und unendliche Schmerzen.
Die Liebe hat mich geführt an diesen Pranger,
weil sie nicht mehr hören mag mein Gejammer."

"Als Beispiel für alle Menschen soll ich dienen,
zu zeigen, dass Liebeskummer zerstört das Leben ihnen.
Zu seinen Gefühlen soll man stehen,
und nicht einfach achtlos daran vorbeigehen."
 
Der Ritter trat näher und schaute in ihr lieblich Gesicht.
"Und wenn ich Euch sage es gibt Zuverischt?
Wieso habt ihr nicht nach diesem Mann gesucht,
der anscheinend hat Euer Herz verflucht?
Wieso erzählt ihr nicht diesem Mann,
was man in Euren Augen lesen kann?"
 
"Gekränkt habe ich ihn, ihn in seiner Ehr verletzt,
habe ihn mit einem Tritt vor die Tür gesetzt.
Habe gehört nur auf meinen Verstand,
und die Macht der Liebe vollkommen verkannt.

Nur weil ich nicht wollte aufgeben
mein bisdahin angenehmes und einfaches Leben.
Habe achtlos weggeschmissen,
was ich würde am liebsten jetzt nie mehr vermissen!"
 
"Wenn er Euch hat wirklich geliebt,
dann ist er der erste der Euch vergibt.
Glaubt mir, er weiß, um Euer Herzens Verlangen,
meint Ihr nicht, dass er auch selbst lebt in Hoffnung und Bangen?"
 
Der Ritter kniete nieder.
"So laßt mich Euch zeigen die Liebe wieder."
Er öffnete sein Visier und schaute in ihre Augen,
sie konnte es kaum glauben.
 
Tränen rannen ihr über die Wangen.
Sie spürte Angst und Bangen.
Sie hatte nicht mehr gewagt zu hoffen,
den Mann je wieder zu treffen, dem sie hat das Herz gebrochen.
 
"Ich habe Euch nicht vergessen,
dass zu behaupte wäre vermessen.
Habe durchlebt viel Sehnsucht und Schmerz,
und trotzdem trage ich Euer Bild in meinem Herz."
 
Aber genug habt ihr jetzt gelitten,
drum laßt mich die Liebe bitten,
zu lösen Eure Ketten,
laßt mich Euch retten."
 
Die Ketten lösten sich von ihren Händen,
die Liebe ließ es bei dieser Lektion bewänden.
Die Frau richtete sich mühsam auf,
während der Ritter stieg wieder auf sein Ross hinauf.
 
"Es gibt ein Band, das uns verbindet,
das sich durch unser beider Leben windet.
Es wird immer bei uns sein,
mal stark wie ein Fels, mal wie ein Haar so fein."
 
Langsam schritten des Pferdes Hufe auf des Ritters Wege fort,
und auch die Frau kehrte zurück an ihren Lebensort.
Doch beide haben gespürt,
dass sie das Schicksal irgendwann wieder zusammenführt.
Denn das Band wird sie ewig verbinden,
und wenn beide es wollen, kann die Liebe sie wieder zusammenfinden.
 
©. by N.H.
 
 
 
 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.03.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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