Anette Esposito
Mächte
Wenn milde Lüfte zärtlich wehen
und Sonnenschein den Schnee vertreibt,
kann man den Winter fliehen sehen,
von seiner Macht nichts übrig bleibt.
Die Schneeglöckchen sich gähnend recken,
der Märzenbecher lacht im Gras,
und Morgentau will funkelnd decken,
viel zartes Grün im kühlen Nass.
Narzissen möchten nicht mehr warten,
sich drängen sich ans helle Blau
und über Nacht ist Wies und Garten
erblüht in bunter Blumenschau.
Der dürre Halm, der kalt erstarrte
im eis’gen Hauch von weißem Flaum,
lässt wieder wachsen grünen Barte
und schüttelt ab den Wintertraum.
Der Bach im Tal beginnt zu fließen,
er plätschert fröhlich durch’s Gestein
und Knospen an den Zweigen sprießen,
von kahlen Ästen, nah am Hain.
Es springt der Bock im Übermute,
es jubelt jeder Baum und Strauch.
Gefüllt mit warmem Frühlingsblute
lacht jedes Herz voll Freude auch.
Erwachte Stimmen hell erklingen
im Echo, dass den Wald durchstreift
und adlergleich mit weiten Schwingen
der Frühling nun die Macht ergreift.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.03.2006.
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