Ursula Geiger
HEIMAT
Wo Haus an Haus sich drückt,
aus Angst, sie könnten sich verlieren.
Die Fenster, großen Augen gleich,
hier wohne ich, hier ist mein Reich.
Jede Gasse, jeden Weg
bin ich hundertmal gegangen.
Kenne jede Ecke, jeden Stein,
fühl, nur hier bin ich daheim.
Alles ist mir so vertraut,
jeder Laut und jeder Schritt,
den am Abend man oft hört
und den nichts Fremdes stört.
Möcht das alles nie verlassen,
könnte nie wo anders sein.
Keinen Baum soll man verpflanzen,
bin ich doch ein Teil des Ganzen.
Fremde Länder sind erbaulich
und man sieht sie gern sich an.
Doch zu Hause fühl ich Liebe
denn hier stand einst meine Wiege.
Meine zweite Heimat habe ich auf Thassos gefunden.Ursula Geiger, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.04.2006.
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