Die Mama sprach zu ihrem Kind:
" Mein Schatz, da draußen heult der Wind.
Wir Würmer sind nicht allzu schwer,
der Wind, er peitscht uns hin und her.
Drum bleib heut schön in unserm Haus
unter der Erde, geh nicht raus!"
Doch wie so Würmer nun mal sind,
dacht er: " Wie sieht er aus, der Wind?
Ich möchte ihn nur einmal sehn,
danach kann ich ja wieder gehn."
Es war sehr stürmisch und auch kalt,
sofort verlor man jeden Halt,
und so geriet der kleine Wurm
in einen dicken Wirbelsturm.
Er rollte übers ganze Gras,
das machte wirklich keinen Spaß,
sein Körper war schon sehr geschwächt:
" Zu Hilfe, ist das ungerecht!
Ich wollt doch nur den Wind mal sehn,
wird es mit mir zu Ende gehn?"
Mit letzter Kraft erreichte er,
das Loch, sein Atem ging sehr schwer.
Noch glücklich, daß er wieder da,
sah er auch schon seine Mama.
Sie war zwar froh, daß er zu Haus,
doch sah sie ganz schön wütend aus.
" Du kriegst ne Strafe, junger Mann,
sieh dich doch mal im Spiegel an.
Hatte ich dir nicht was verboten?
Sieh selber zu, wie du den Knoten
aus deinem Körper jetzt entfernst,
wird Zeit, daß du mal endlich lernst,
zu hören, was die Mama spricht.
Diesmal, mein Schatz, helf ich dir nicht".
Der Wurm rollte sich hin und her,
der Knoten löste sich ganz schwer,
es kostete ganz schön viel Kraft,
doch endlich hatte er `s geschafft.
Der Knoten war am Ende raus,
und unser Schatz sah glücklich aus.
"Wenn noch mal Sturm ist, bleib ich fein,
zu Hause", dann schlief Würmchen ein.