Frühling
schleicht auf samt’nen Pfoten
in meine Ganglien
Vorbei
die dunkle Winterszeit
die Gefühlskälte
der Vorgesetzten
die mich nur von oben sehen
als kleines Fressinsekt
auf ihrem Kontozettel
Dahin
der eiskalt schneidend Wind
von Mobbing
der durch alle Poren dringt
vorbei die endlose Polarnacht
der Depression
in der kein Tagesschimmer
sichtbar wird
Frühling
zieht in meine Seele
das Leben kehrt zurück
sagt JA zu mir
und meinem DA sein!
Aus finstren Meerestiefen
tauch ich auf
der ungeheure Druck
auf meinem Herzen weicht
die Lungen füllen sich
mit Sauerstoff und Blumenduft
Frühling
bahnt sich in mein Leben
und Gott ist wieder greifbar nah
nach wüstendichter Finsternis
und endlich
hör ich seine Stimme wieder,
fühl’ Seine Hand
nach bodenloser Einsamkeit
Frühling
jauchzt der Himmel
singt die Erde
er fährt in meine Glieder
und grüne Triebe schlagen aus
nach Grabesmoder
aus totgeglaubten Knochen.
Hell leuchtet jetzt
der Ostermorgen
die Gruft ist leer
und Engel stehen
an dem weißen Laken
in das der Hingerichtete
gewickelt war
„ER ist nicht hier“
so lautet ihre Botschaft
er ist erstanden von den Toten
und dem der glaubt
dem wird er auch begegnen
und sieh
schon ist er da
und aus dem Innern bricht hervor
der Lebensquell