Andreas Arz
Die Flut
Das Leben ging gemächlich seinen Weg,
die Menschen waren glücklich und nach Frohsinn bestrebt.
Früh morgens, am Himmel strahlt schon die Sonne,
man geht zur Arbeit mit Freude und Wonne.
Die Tage waren schön, es wurde gelebt und gelacht,
jedoch während dessen schöpfte keiner Verdacht.
***
Eines Tages kam die Flut,
sie nahm den Menschen ihr Hab´ und Gut.
Von Gestern auf heute standen sie da,
immer im Rücken die reißende Gefahr.
So wie es einmal war so wird es nie mehr sein,
aber die Hoffnung und Kraft aller soll sie vom Übel befrein´.
***
Die Menschen trauten ihren Augen nicht,
am Horizont war auch kein Licht in Sicht.
Es sah so aus, als hätte man alles verloren,
hier war das leibhaftige Chaos geboren.
Man nahm Abschied von seinem alten Leben,
um sich in eine unbekannte Zukunft zu begeben.
***
Jetzt war sie da, die reißende Flut,
im Gepäck, des Menschen Hab´ und Gut.
Von heute an stehen sie da,
immer im Blickfeld, die wütende Gefahr.
So wie es einmal war so wird es nie mehr sein,
aber die Hoffnung und Kraft aller soll sie vom Übel befrein´.
***
Langsam erlangten die Menschen die Fassung zurück,
sie standen auf und beteten um Glück.
Familien gingen los, suchten ihr verlassenes Heim,
sie fanden nur noch Geröll und loses Gestein.
Das Wasser und der Schlamm kannten keine Gnade,
sie brachten das Land in diese schlimme Lage.
***
Mittlerweile verschwindet die Flut,
sie hinterließ eine Spur aus Verzweiflung und Wut.
Jeder fragt sich, wie soll es weitergehn´,
jetzt müssen alle ganz eng zusammen stehn´.
Das Volk rückt zusammen und kämpft Hand in Hand,
Hilfe strömt herbei aus dem ganzen Land.
***
In die Herzen der Menschen kehrt der Optimismus zurück,
langsam aber sicher, Stück für Stück.
Es gibt viele, die verschont geblieben,
nicht aus ihren Häusern vertrieben.
Auf diese kommt es jetzt besonders an,
helft eurem obdachlosen Nebenmann.
***
Bald ist sie endgültig weg die Flut,
in den Menschen erwacht neuer Mut.
Steht auf und richtet Eure Blicke nach vorn,
denn trotz der Verwüstung ist hier was besonderes geborn,
Es verstummte der Hass und Feindseeligkeit,
selbst Rivalen bekämpften gemeinsam das Leid.
Dieser Zusammenhalt hat eine Leidenschaft entfacht
und damit die Hoffnung zurückgebracht!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.12.2002.
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