Ursula Geiger

DER JUNGE UND DER ALTE DICHTER

Ein junger Mann will Dichter werden,
vielleicht der Größte hier auf Erden.
Die Worte sollen sich vereinen,
es soll sich alles kunstvoll reimen.
Er wälzt die Worte her und hin,
doch sie ergeben keinen Sinn.
So manche Nacht schlaflos vergeht,
doch nicht ein Vers vor ihm besteht.
So bittet er in seiner Not
den großen Meister Sigbert Schlot.
„Oh Meister, sagt, wie stell ich`s an,
dass ich, wie Ihr, auch dichten kann?“
„Mein junger Freund das ist nicht schwer,
nimm Dir das Leben einfach her.
Da gibt es Liebe, Hass und Neid,
Versöhnung und auch bösen Streit.
Des Menschen Schwächen, klein und groß,
ob unten ganz, ob hoch zu Ross.
Auch Missgeschicke jeder Art,
sind gut wenn mit Humor gepaart.
Den Frühling nimm, wo alles blüht
den Sommer, wenn die Sonne glüht.
Auch nimm den Herbst in seiner Pracht
und eine winterkalte Nacht.
Greif voll ins Leben, zeige Mut,
mit diesem Stoff wird alles gut.
Doch eines darfst Du nie vergessen,
nie soll`st Du Dich mit andren messen.
Bleib immer treu Dir, glaub an Dich,
ist auch Kritik oft fürchterlich.
Nicht jeder Mensch wird Dich verstehen,
und wird mit Spott Dein Werk versehen.
Verzeih`s ihm und zeig wahre Größe,
so gibst Du Dir nie eine Blöße.“
Nach diesem Rat ging er dann heim
und schrieb sofort den ersten Reim.
Sein Blick fürs Leben war jetzt offen
so konnt er wirklich weiter hoffen,
das jedes seiner Dichterwerke
Beweis ist seiner großen Stärke.
Ist die Kritik auch manchmal schlecht,
denkt er sich immer: Jetzt erst Recht.
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.04.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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