Ein junger Mann will Dichter werden,
vielleicht der Größte hier auf
Erden.
Die Worte sollen sich
vereinen,
es soll sich alles kunstvoll
reimen.
Er wälzt die Worte her und
hin,
doch sie ergeben keinen
Sinn.
So manche Nacht schlaflos
vergeht,
doch nicht ein Vers vor ihm
besteht.
So bittet er in seiner
Not
den großen Meister Sigbert
Schlot.
„Oh Meister, sagt, wie stell ich`s
an,
dass ich, wie Ihr, auch dichten
kann?“
„Mein junger Freund das ist nicht
schwer,
nimm Dir das Leben einfach
her.
Da gibt es Liebe, Hass und
Neid,
Versöhnung und auch bösen
Streit.
Des Menschen Schwächen, klein und
groß,
ob unten ganz, ob hoch zu
Ross.
Auch Missgeschicke jeder
Art,
sind gut wenn mit Humor
gepaart.
Den Frühling nimm, wo alles
blüht
den Sommer, wenn die Sonne
glüht.
Auch nimm den Herbst in seiner
Pracht
und eine winterkalte
Nacht.
Greif voll ins Leben, zeige
Mut,
mit diesem Stoff wird alles
gut.
Doch eines darfst Du nie
vergessen,
nie soll`st Du Dich mit andren
messen.
Bleib immer treu Dir, glaub an
Dich,
ist auch Kritik oft
fürchterlich.
Nicht jeder Mensch wird Dich
verstehen,
und wird mit Spott Dein Werk
versehen.
Verzeih`s ihm und zeig wahre
Größe,
so gibst Du Dir nie eine
Blöße.“
Nach diesem Rat ging er dann
heim
und schrieb sofort den ersten
Reim.
Sein Blick fürs Leben war jetzt
offen
so konnt er wirklich weiter
hoffen,
das jedes seiner
Dichterwerke
Beweis ist seiner großen
Stärke.
Ist die Kritik auch manchmal
schlecht,
denkt er sich immer: Jetzt erst
Recht.