Marika Thommen
Die Armee
Die Armee
Stillgestanden!
Schon stehen alle still.
Rechts um!
Alle kehren sich.
Jetzt nach links!
Und wieder rechts!
Bückt Euch!
Springen, auf und nieder!
Alle tun was man verlangt.
Keiner murrt und keiner mault.
Solln sie schweigen, sind sie still.
Lachen wenn Befehl ertönt.
Befehle hier, Befehle da.
Vorn ein Herr und hinten auch.
Sie drücken, schupsten, stoßen
Dich in Reih und Glied.
Ja, Ordnung herrscht in diesem Land!
Jawohl, und wieder links.
Durch das Wasser und durch den Schnee!
Auf!
Zeigt Euer Lächeln!
Die Herren toben hoch zu Ross.
Der Berg ist nicht zu hoch!
Red Dir nichts ein!
Folge nur dem Weg!
Der da führt durch das dichte Unterholz.
Über die spitzen Steine,
über Wurzeln.
Und jetzt rechts!
Die tiefe Schneise ist dein Weg.
So zwängt sich die Masse in ihrem Grau
durch da und dort.
Die Furche, die der Weg, wird tiefer und tiefer.
Gegraben vom eigenen Volk.
Plötzlich Geschrei!
He Du da, rechts!
Und nicht links!
Ich aber lache ihnen ins Gesicht.
Mein Leib ist bunt und nicht grau!
Ich habe meine eigenen Wege.
Behände springe ich aus dem zerfurchten Weg.
Gerade noch rechtzeitig.
Ich laufe über die Wiese, jage den Schmetterlingen nach.
Lass mich auf weißen Wolken treiben.
Kann die Sterne mit der Hand berühren.
Werfe dies Licht auf das graue Volk.
Es gibt noch mehr wie ich.
Hier und da ein bunter Lieb.
Bald ist die Wiese voll.
Voll mit bunten Blumen und bunten Leibern.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.05.2006.
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