Karl-Heinz Fricke
Das Geisterschiff
Steuerlos trieb die weiße Yacht
durch die helle Sommernacht.
Mond und Sterne schauten herab
auf das Schiff und seine Fracht.
Fliegende Fische bestaunten wohl auch
das Boot mit mit dem schlanken Bauch.
Nichts, gar nichts rührte sich an Bord,
Woher es wohl kam, aus Süd oder Nord ?
Als es Tag ward vom Osten her,
kam auch ein schwarzer Kutter daher.
Hoch am Topmast ein Wimpel weht',
ein Totenkopf inmitten steht.
Im lichten Nebel trieb die Yacht
auf gekräuselten Wellen leis und sacht.
Die Piraten wunderten sich gar sehr
über das Schiff im einsamen Meer.
Eine fette Prise es ihnen schien,
langsam steuerten sie darauf hin.
Erklommen das Deck, priesen ihr Glück
und fuhren voller Grauen zurück.
Leichen über Leichen, schwarz wie die Nacht,
lagen verstreut am Deck dieser Yacht.
Der Steuermann hing über dem Rade,
als wolle er wenden gerade.
Als die hartgesottene Piratenschar
die Opfer des 'Schwarzen Todes' sah,
traten sie drängelnd, Mann für Mann,
fluchtartig den Rückweg an.
Zurück auf ihr Schiff mit Kattun,
der Anblick ließ sie lange nicht ruhn.
Sie hielten sich die Nasen alle Mann,
der Leichengeruch trieb sie mächtig an.
Karl-Heinz Fricke 24.05.2006
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.05.2006.
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