Ingo Baumgartner
Gedanken im Wartezimmer
Im Wartezimmer protzt ein Philodendron, Ein Monster, üppig wie ein Urwaldbaum. Ich denke mir, na ja, na wenn schon, Zum Warten bleibt genügend Raum. Doch grinst das Ungetüm ganz breit und schäbig Und seine Zunge zeigt mir jedes Fransenblatt, Als wüsste es, der wartet ewig, Obwohl er starke Schmerzen hat. Das Zimmer leert sich langsam und am Ende Bestrafe ich den Miesling ungeseh’n. Im Grinsen kommt’s zur jähen Wende. Wie leicht sind Blätter abzudreh’n! Es necke niemand sorgenvolle Kranke, Man lasse sie gefälligst ganz in Ruh’. Den Philo wies ich in die Schranke, Jetzt wend’ ich mich dem Ficus zu. |
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.05.2006.
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