Klaus-D. Heid
Suppenkasper
Im meiner Suppe schwamm ein Haar,
das, weil es lang und rötlich war,
auf keinen Fall zu mir gehörte,
was mich besonders deshalb störte,
weil dieses Haar, nebst einem Kamm,
ganz ungeniert durchs
Süppchen schwamm.
Das Haar, das an dem Kamme hing,
mit mir direkt zum Gastwirt ging,
der kreidebleich und auch erschrocken,
ob dieses Anblicks aus den Socken
fiel und der mich überdies
ganz kostenlos nun
speisen ließ.
Am Folgetag das gleiche Spiel,
als wieder in die Suppe fiel:
mein Kamm, mit rotem Haar verziert,
auf das ich wieder ganz pikiert
gestarrt, bis man mir hoch und heilig
und irritiert bis ziemlich eilig
versicherte,
dass kostenlos,
ich Suppe, Braten, Soße, Kloß
und alles, was mein Herz begehre,
ich kostenlos als Gast
verzehre.
Am Folgetag das gleiche Spiel...
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Klaus-D. Heid).
Der Beitrag wurde von Klaus-D. Heid auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.12.2002.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).