Andreas Thon
Stachel
Du schenkst mir einen Gutschein
für eine Prise Gift.
Meine Hand, - sie streckt sich aus,
verzerrt ist mein Gesicht.
Aber da ich nehmen muß
was ich kriegen kann,
gibst Du lächelnd mir den Schein,
- ich schaue Dich bloß an.
Es ist Gift – der Stachel sitzt.
Ich steck den Zettel weg,
ganz tief in meine Hose,
bis ich zuhause bin,
das Namensschild ist lose.
Den Gutschein lös ich ein,
gleich in derselben Nacht,
ich tauch den Kopf hinein
- und morgens werd ich wach.
Es ist Gift – der Stachel sitzt.
Der Tag erscheint wie gestern,
- normales Tageslicht.
In mir sitzt der Stachel,
- ich merke es noch nicht.
Dein Gift beginnt zu wirken,
versperrt mir jede Sicht.
Der Virus beginnt zu töten,
bis ein Teil von mir zerbricht.
Es ist Gift
Der Stachel sitzt
- Tief...
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.06.2006.
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