Richard von Lenzano

Der Regenwurm

 
 
Auf dem Lande steht ein Turm
daneben liegt ein Regenwurm,
und es denkt der kleine Wurm:
Wie komm ich bloß auf diesen Turm?
Mein Blick der ist ja so beschränkt
so denkt er nun - der Wurm - gekränkt.
 
Der Schöpfer, der dies alles macht
der hat an Würmer nicht gedacht,
ich wollt' schon gern' mal in die Höh',
damit ich mal was andres seh'.
Der Blick von oben ist famos
doch leider - bin ich nicht so groß.
 
Selbst die Treppe stellt er fest
ist für ihn nicht allerbest,
auch die Wände sind zu glatt
weil er zuwenig Kräfte hat.
Traurig liegt der Regenwurm
am Fuße von dem großen Turm,
 
Er hadert nun mit seiner Welt
und sich ihm die Frage stellt:
Es gibt so viele, kleine Wesen
die in Natur, wie ich, genesen,
hat der Schöpfer dies gemeint -
weil er nicht groß und klein vereint?
 
Der Wurm, der ringelt sich am Boden
als eine Krähe kam geflogen,
sie pickte auf den kleinen Wurm
und flog mit ihm - hinauf zum Turm.
Dem Wurm war die Gefahr bewusst
von ihm fiel ab – der ganze Frust.
 
Ich hab's geschafft - ich kleiner Wurm
jetzt endlich bin ich auf dem Turm.,
die Krähe macht den Schnabel auf
da nahm das Schicksal seinen Lauf.
Zerdrückt im Magen war der Wurm
die Krähe flog nun weg vom Turm.
 
Sie schwebt durch die Lüfte, leise -
der Wurm kam so - zur letzten Reise.
 
 
 
 
 
Richard von Lenzano
       © 10/1983

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