Sabrina Kerner
Das Netz
Wenn ich dachte,
dich im Glitzer des Morgentaus erkannt zu haben,
dann ward es mir als sehe ich durch einen Schleier.
Du hast dich mir nie offenbart,
dies wäre in deinen Augen vermessen gewesen.
Und hätte ich nur einen kurzen Blick,
hinter den Schleier dieses wunderschönen in der Sonne
glitzernden Taues werfen können,
so wäre ich dafür durch die Hölle gegangen.
Doch du verschwandst,
verschwandst wie der Tau am Morgen.
Und was zurückblieb,
waren lediglich ein paar Spinnweben,
deren Netze sich überall zu verbreiten schienen.
Und plötzlich als der Tau sich auflöste,
unterbrochen wurde,
um nicht mehr seinen Glanz an die Erde weiterzugeben,
da schien es als wärst du die Spinnwebe,
die trotz der Hitze der Sonne nicht zu schwinden schien.
Du hast dich über mein Leben gewebt,
so wie die Spinne ihre Netze über Bäume und Pflanzen.
Und niemals bist du gewichen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.06.2006.
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