Karl-Heinz Fricke
Der Galgen
Drohend ragt er in die Luft,
geduldig wartend auf den Schuft,
der mit Tücke und Bedacht
viele Menschen umgebracht.
Im Gericht als schuldig befunden
führte man ihn ab, gebunden.
Reue zeigte er nicht,
der bestialische Bösewicht.
Nun wartet auf ihn der Strick,
den man ihm legt um das Genick.
Der Henker mit verhülltem Gesicht
kennt den Ausdruck 'Gnade' nicht.
Das Henkersmahl hat er bekommen,
das Urteil wird sehr bald vollstreckt.
Man hat ihm Ehr' und Recht genommen,
er hängend am Galgen verreckt.
Blutrot ging die Sonne auf,
die Uhr schlug gerade sieben.
Schlotternd stieg er die Stufen hinauf,
er wär lieber unten geblieben.
Dann stand er auf der Falltürklappe,
um seinen Kopf die schwarze Kappe.
Der Marschall nickte dem Henker zu,
ein kurzer Fall, und dann war Ruh'.
Karl-Heinz Fricke 15.07.2006
Anmerkung: Im Gegensatz zu meinen lustigen Gedichtes zur Abwechslung dieses. Ich bin kein Freund der Todesstrafe, muss aber aber eingestehen, dass sie in gewissen Fällen angebracht ist.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.07.2006.
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