Karl-Heinz Fricke

Die Stuhl Ballade

Gar bequem die Menschen sind
vom Greise bis zum kleinen Kind.
Jede Gelegenheit wird genützt,
damit  man auf seinem Hintern sitzt.
 
Ob im Büro, ob im Gericht,
ohne Stühle geht es nicht.
Auch in des Arztes Wartezimmer
stehen viele Stühle immer.
 
Auf einem solchen saß Gerlinde,
ständig  quälten sie die Winde,
wenn sie Hülsenfrüchte aß,
sie dauernd auf der Brille saß.
 
Es kam  ihr deshalb in den Sinn:
'Ich muss zum Onkel Doktor hin,
der hat sicherlich parat
für meinen Zustand einen Rat'.
 
Der Doktor zog die Stirn in Falten
in dem kleinen Städtchen Suhl.
Er verlangte von der Alten:
"Ich benötige Ihren Stuhl !"
 
Wieder zu Hause angekommen,
hat sie den Küchenstuhl genommen,
auf dem sie immer saß,
wenn sie ihre Mahlzeit aß.
 
Der Arzt traute seinen Augen nicht,
sagte ernst ihr ins Gesicht:
"Der andere Stuhl muss es sein,
ich hoff', es leuchtet Ihnen ein !"
 
Wieder  nach Hause retourniert,
hat sie Rainers Stuhl genommen.
Der Doktor war so konsterniert,
da ist es über ihn gekommen:
 
"Hören Sie, liebe Frau,
jetzt werde ich genau.
Ich brauch den Stuhl aus der Hinterbacke,
auf gut deutsch, ich brauch' Ihre Kacke.
In drei Wochen kommen Sie wieder her,
und bitte keine Möbel mehr.
Nur das, was Sie von sich geben,
das ist bitte aufzuheben !"
 
Nach drei Wochen war's soweit.
Sie sagte ihrem Gatten Bescheid:
"Trag bitte die Wanne, lieber Rainer,
ich nehme die beiden Eimer !"
 
            Karl-Heinz Fricke  24.08.2006
 
Anmerkung: Ich hörte diese Geschichte in Kanada im Radio und konnte nicht widerstehen
                        ein Gedicht daraus zu machen. Wahrscheinlich ist die Geschichte auch in
                        Deutschland bekannt.

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