Seh’ ich meine Fotos an, werde ich ganz traurig,
denn darauf ist noch mein Mann, das find’ ich sehr schaurig.
Hatten eine schöne Zeit, doch das ist vergessen,
ist er von mir ja so weit, das hat sehr gesessen.
Mann, was haben wir gelacht, seit so vielen Jahren,
keiner hätte je gedacht, daß er würd’ fortfahren.
Ha’m in Neuhaus wild getanzt, in ganz vollem Saale,
Löcher in die Schuh’ gestanzt, hier und viele Male.
Schlittenfahr’n wurd’ auch geübt, mit ganz vielen Hunden,
nichts hat unser Glück getrübt, während vieler Runden.
Woldegk, Steglitz und Frohnau, dort war’n wir gewesen,
überall mit viel Wauwau, konnt’ man damals lesen.
Ein, zwei Jahre Wohnmobil ham’ wir auch durchlitten.
3 x 2 das ist nicht viel, Hunde war’n inmitten.
Dann das Haus in Diedersdorf, war ‚ne echte Krönung,
für ‚ne Nacht in Mist und Torf brauchte man ‚ne Dröhnung.
Eine Nacht im Januar, werd’ ich nie vergessen,
haben da – und das ist wahr – auf der Couch gesessen.
Durch die Fenster zog es doll, damals vor 4 Jahren.
Hatten schnell die Schnauze voll und sind fortgefahren.
Schwuppdiwups, der Bus fuhr los, raus in Richtung Süden,
wieso haben wir nicht bloß früher dies entschieden?
Brauchten uns nur anzusehn’, waren uns gleich einig,
wollten beide sofort geh’n, doch der Weg war steinig.
Jetzt, wo endlich Ruhe wär, ist der Mann geflüchtet,
mag nun Sch. gar nicht mehr, hat darauf verzichtet.
Das macht mich noch immer krank: Liebeskummerviren,
pack’ die Bilder in den Schrank, schließe beide Türen.
29.08.2006