Georges Ettlin
Erst-Flug 4711
Wenn auf dem Donnerweg des Jungpiloten
lange noch ein alter Rabe steht,
flieht schon der Kranich seinem Bruder aus Metall
und meine Angst steigt angeschnallt durch Wolken.
Tomatensaft.
Die Stewardess blinkt mit netten Lichtern,
die Brauen sind gezupft, die Brust sie hupft
und vom lächeln schön geformt
flötet mir ihr weicher Rosenmund.
Zwei nackte Ammern, blass und rund
schauen ungefiedert aus dem Mädchen-Nest...
Busenklammern, thymianische Düfte :
Das verzwitschert mein Verstand
und erfreut geträumtes Glück mir schon in Himmeln.
Touristenklasse....
Karges Mahl ist mir serviert,
ich tröste mich mit Schlaf.
Dann landet schüttelnd eine Furcht mir leise Aengste :
....Schubumkehr und Fahrgestell.
Erleichtert flieht man durchs Gedränge
und ganz anders steht die Luft im fremden Land.
Wärme.
Und von Erstflugs feuchten Stirnen
trocknet schnell die Angst.
***
c/G.E.
"Ammern" sind Goldammern...
das sind Vögel. Als Jungtiere sind sie
nackt und blass und haben blassrosa Köpfchen.
Das Mädchen-Nest könnte das Brusttuch sein,
welches beim Bücken Einblicke gewährt.
Lieben Gruss von GeorgesGeorges Ettlin, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.10.2006.
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