Karl-Heinz Fricke
Moderne Malerei
Grübelnd vor der Staffelei,
die Palette in der Hand,
stand der Maler Roland Frey
starrend auf die Leinewand.
Er windet heute sich in Qualen,
was zum Teufel soll er malen ?
Jedoch er denkt, ich werd' es schaffen,
grün malte er Giraffen.
Nicht nur ein paar, ganze Herden,
und zwar dort, wo es nicht heiß,
mitten in der Arktik' Eis.
Grün und weiß, ein guter Kontrast,
wie Irlands Fahne hoch am Mast.
Und so malte er drauflos,
die Giraffen riesengroß.
Rabenschwarz die Augen,
gelbe Füße auch nicht taugen,
so malte er sie violett,
Wunderbar ! - das macht sich nett.
Das fahle Licht am Himmelszelt,
ein zartes Himbeerrot wohl sehr gefällt.
Den Eisbär dort im Hintergrund,
malte er mutig kunterbunt.
Endlich legte er den Pinsel hin,
es sagte ihm sein Maler-Sinn:
'Das ist ein Kunstwerk erster Klasse,
begeistern wird's die große Masse.
Nach Tagen kam ein Freund vorbei,
dem ständig es beliebte
und der immer Kritik übte.
Er blickte auf die Staffelei:
"Oh mein Gott, was für ein Bild,
da werden ja selbst Affen wild.
Niemals sah ich solchen Schund,
das ganze Bild so schrecklich bunt !"
Der Maler aber reckt sich stolz:
"Du kennst doch sicher den Herrn Scholz,
den Besitzer vom 'Kaufhaus Stark',
der kaufte es gestern für tausend Mark !"
Karl-Heinz Fricke 23.11.2006
Anmerkung: Mit diesen meinem 500.Gedicht möchte ich mich bei meinen Co-Poeten und Lesern herzlich für die zahlreichen und netten Kommentare bedanken. Das Gedicht beschreibt die Vielseitigkeit in der Malerei, die auch für Gedichte in diesem harmonischen Forum eine Parallele darstellt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.11.2006.
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