Dieter Christian Ochs

DER HYPOCHONDER

Ein Mensch sich plagt mit dem Gedanken

Niemals für länger zu erkranken

Er isst genügsam und trinkt wenig

Ist morgens Bettler, mittags König

 

 

Und ruht sich aus fast jede Stund’

Und läuft spazieren mit dem Hund

Geht jedem Streite aus dem Weg

Und allem was ihm krumm und schräg

 

 

Zwei Pillen für den klaren Kopf

Und zwei damit ihn nichts verstopf’

Drei Schlucke Wohlfeilixier

Und Wuchskraut für des Hauptes Zier

 

 

Für müde Beine Wassertreten

Und vor dem Schlaf zum Herrgott beten

Die Kleidung immer fest geschlossen

Und abgetönt die Sommersprossen

 

 

Damit von außen nur nichts käme

Was ihm dann die Gesundheit nähme

So lebt er friedlich, fromm und bänglich

Sein Leben und das lebenslänglich

 

 

Doch als Freund Hein ihn dann erblickte

Und ihn fast auf die Reise schickte

Dahin wo all die Alten, Kranken

Schon vor ihm in das Jenseits sanken

 

 

Da tat der Sensenmann ihm kund

Mein Herr Sie sind noch zu gesund

Gedulden Sie sich noch ein wenig

Sie sind noch viel zu stark und sehnig

 

 

Mit Neunzig ist es zwar längst Zeit

Doch bin ich gar nicht gern bereit

Sie in dem Zustand abzumelden

Und kann mit Ihnen jetzt nur schelten

 

 

Wenn Sie ein wenig lebensfroher

Gelebt und gegen sich viel roher

Dann hätten Sie jetzt Ihre Ruh’

Und Ihre Augen lang schon zu

 

 

Ein  Mensch sich plagt mit dem Gedanken

Wie kann ich schnell zu Tod erkranken

Er isst kaum noch, fängt’s Saufen an

Und legt sich nackt ins Bette dann

 

 

Und denkt, ach, hätt’ ich doch im Leben

Der Krankheit öfter nachgegeben

Und sinnt darüber Jahr für Jahr

Dass es wohl nicht das Klügste war

 

 

Sich immer so in Acht zu nehmen

Und fängt fortan sich sehr zu schämen

Weil er der Letzte ist, der geht

Mit Hundert ihn nichts mehr bewegt

 

 

Und die Moral von der Geschicht’

Gesund lebt, der auf nichts verzicht’

Wer frisst und säuft ein Leben lang

Dem ist vorm Ende auch nicht bang

 

 

 

 

D.  O.  27.11.06

In Anlehnung an ...? Na ??
Eugen Roth ! Richtig !
Dieter Christian Ochs, Anmerkung zum Gedicht

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