Anette Esposito

Hilferuf

Von Arbeitslosigkeit betroffen,

so siecht er Tag und Nacht dahin.

Ihm bleibt nichts übrig von „ noch Hoffen“,

nach Sterben steht der junge Sinn.

 

Man reduzierte Arbeitsstellen,

sein Unverschulden davon spricht.

Nun will er sich dem Tode stellen.

Vergrämt und alt wirkt sein Gesicht.

 

Die Wohnung kann er nicht behalten,

das Geld reicht lang schon nicht mehr aus.

Noch sitzt er drin, fühlt sich erkalten

und dunkle Angst schleicht um das Haus.

 

Er fühlt sich unnütz und verloren

und von Gesellschaft ausradiert.

Die Sehnsucht lauert vor den Toren.

Noch fehlt der Mut, dass es passiert.

 

Beworben hat er sich bei Vielen,

so knappe achtzig, an der Zahl.

Er kann nicht mehr den Heit’ren spielen.

Sein Blick ist traurig, kraftlos, fahl.

 

Sechs Euro zwanzig für die Stunde

ist man zu zahlen schon bereit.

Es reicht nicht für die offne Wunde,

Wo bleibt hierbei die Menschlichkeit?

 

Bereichern können sich die Stellen

der Jobvermittlung „Zeitarbeit“

an arbeitslosen Menschenfällen,

nur nicht an Gerechtigkeit.

 

Sein lauter Hilferuf wird heiser,

versinkt in tiefer Depression,

und Arbeitschancen immer leiser.

Sie fliegen mit der Zeit davon.

 

Ins Mutterherz bohrt sich die Lanze

und weher Schmerz suhlt sich in Blut.

Wer gibt dem Sohn noch eine Chance,

durch Arbeit neuen Lebensmut?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.11.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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