Georges Ettlin
Am Weihnachtsabend
Unter einem dunklen Himmelsbogen
spielen weisse Engel
und mein Herz tritt still in ihren Reigen.
Unter einer blauen Wurzel einer Raureifblüte
glänzt der Friede eines Lächelns
und spiegelt sich im angehauchten Fensterglas.
Es ist Nacht: sanftes Hoffen dringt
aus einem hellen Weihnachts-Stern
der von einer längst vergessnen Gottes-Liebe glüht.
Horcht, wie vor dem alten Haus nun tiefes Schweigen ruht !
Sogar der kühle Schlaf des Teiches unterm Schnee,
bringt vom Sturm zerbrochnes Eis zum schweigen :
Leise knistert nur der frische Fall von Schnee-Kristallen
die aus weissen Wolken auf die schwarzen Bäume fallen.
Ein Traum erfüllt mir einen längst vergessnen Wunsch
der in meiner Jugend starb :
So werd`ich wieder Kind,
liebe wieder alle Menschen, Narren
auch wenn sie keine Weihnachts-Engel sind.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.12.2006.
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