Nora Runge
Gedanken zum Jahreswechsel
Manch einer macht Inventur
und ringt innerlich die Hände,
sucht nach einer Rezeptur,
die im neuen Jahr führt zur Wende.
Kaum hat er einen Ausweg gefunden,
das Für und Wider abgewogen,
verkündet man von oben unumwunden,
was für's neue Jahr wird erwogen.
Die Mehrwertsteuer wird angehoben,
die Krankenkassen muss man nicht erst bitten,
die Pendlerpauschale teils aufgehoben,
Rentenbeiträge neu zugeschnitten.
Energielieferanten langen kräftig hin,
eine warme Wohnung ist bald Luxus.
Man zockt ihn ab, macht mächtig Gewinn,
allmählich steigt in ihm hoch der Verdruss.
So denkt er mit Zähnegeklapper
an das kommende Jahr.
Für ihn wird’s immer knapper,
ein Ende ist nicht absehbar.
Doch die Politiker ihm suggerieren,
wie zufrieden er doch muss sein.
Er muss lernen, sich zu arrangieren,
andren EU'lern geht’s schlechter allgemein.
So sitzt er Silvester vor seinem Glas,
versucht zu vertreiben die bösen Geister.
Er will doch kein Leben in Übermaß ...
nur so viel, nicht zu gehen koppheister.
© Nora Runge
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.12.2006.
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