Christine Bouzrou
"Schaukelstuhl"
Ich stehe vor dem alten Häuschen
in dem ich Stunden voller Glück verbracht.
Leer steht es nun, was mich traurig macht.
Leise knarrt die Tür, kein Gruß
der mich willkommen heißt.
Auch der Garten um mich herum scheint längst schon verwaist.
Ich trete ein in die Erinnerung
dunkel ist es, dort wo einst Harmonie hat gestrahlt.
Nur ein kleiner Lichtstrahl ein Muster an die alten Wände malt.
Langsam meine Schritte, meinen Atem ich höre.
Angst habe, dass ich im Weitergehen das Bild in mir zerstöre.
Nun stehe ich in der guten Stube,
dort wo einst soviel Leben war.
Und dann sehe ich ihn, ja er ist noch da!
Meine Hände streicheln ihn, ich setze mich nieder
und dann, ja dann spür' ich dich wieder.
Ich schließe meine Augen, wippe still vor mich hin,
dort in Großmutters alten Schaukelstuhl.
Grad so als säße sie mit drin.
Harmonisch das Wippen, das sanfte Hin und Her
beruhigend wie früher, grad
als ob ich noch auf Omas Schoße wär'.
Wie viele Stunden hab' ich hier damals
in meiner Kindheit verbracht.
Großvater hatte dir diesen Stuhl zur Entspannung gemacht.
Hier fand ich Trost in deinen Armen,
wiegtest mich harmonisch aus manchem Kummer so oft
hier ab' ich geträumt, geweint und gehofft.
Bist mir wieder nah, so wie einst.
Ein Lächeln umspielt meine
Lippen.
Könnt ewig so in der Erinnerung wippen.
Hier hast du mir erzählt soviel
aus deinem Leben
mir manchen guten Rat gegeben.
Ja ich rieche sogar noch Opas
Pfeifenduft, der abends zog durchs ganze Haus.
Du liebtest ihn, machtest dir nichts daraus.
Alles das zusammen, dieses Gefühl
vergesse ich wohl nie,
vermittelte mir ein Bild voller Harmonie.
Hier auf diesem Platze ich dich wieder fand,
bist nie so ganz von mir gegangen.
Die Harmonie der Kindheit hat die Zeit in diesem Stuhl eingefangen.
Seltsam getröstet erhebe ich mich nun,
der Stuhl aber schaukelt noch heiter.
Bist du das Großmutter, schaukelst du dort weiter?
Willst du mir sagen, sie steht nicht still die Zeit?
Mich trösten und mir sagen weine nicht mein Kind:
Weil schöne Erinnerungen auf ewig sind?
Ja mir ist fast als höre ich deine liebe Stimme,
wie sie mir zum Abschied "Kopf hoch" leise sagt.
Und mit diesen Worten hab ich den Blick in die Zukunft ohne Trauer dann gewagt.
Und wenn ich doch mal wieder traurig bin,
dann kehre ich zurück hier hin.
Denn dort in deinem alten Schaukelstuhl ja da fühle ich sie,
deine Liebe und die vielen Stunden, verbracht in schönster Harmonie
Vorheriger TitelNächster TitelIch danke euch allen für die lieben Worte bezüglich zu "Schaukelstuhl".Es freut mich immer wieder einen Kommentar zu lesen und zu sehen das eins meiner Gedichte Herzen berührt. Danke:)Christine Bouzrou, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.01.2007.
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