Sonja Nic Rafferty

Wilde Saat

 
An seltsamen Tagen wie heute da fühle ich mich
Verwandt den stacheligen Wildpflanzen am Hang
Unbändig wächst an Mauern auch mein Knöterich
Grenzen störten mich schon ein Leben lang
Der kalte Kriegswind die Mutter schickte
Aus Schlesien fort in den sicheren Westen
Vater in Schottland das Licht der Welt erblickte
Seine Wanderschaft geriet nicht immer zum besten
Unsere Eltern wirbelten durch Niedersachsen
Fortan von Fremden als Heimatboden bestimmt
Doch ungezähmt bin ich hier aufgewachsen
Ist wohl normal wenn man Wurzeln mir nimmt
Mein Vater kehrte zurück zu keltischen Gefilden
Mutter liegt begraben in Englands feuchter Erde
Ich suchte und fand meine unzivilisierten Wilden
Ignoriere nun kurze Rüge und lange Beschwerde

An seltsamen Tagen wie heute da spüre ich Wind
Der fünf Geschwister gnadenlos auf ewig trennt
Stürme haben zerstreut die Saat recht geschwind
Wo ist ein Freund der solche Gedanken kennt
Meine Kinder und Enkel wachsen ganz anders auf
Zum Glück können sie Heimatgefühle erlangen
Geregelter wird unserer Nachfahren Lebenslauf
Vorbei der Kriegswirren schreckliches Bangen
Die Verwandtschaft ist ein Reservat voller Pflanzen
Spaten und Harke sind hier niemals willkommen
Darauf blicke ich zufrieden im großen und ganzen
An Ordnung mangelt es aber sie hat zugenommen
Besucht mich mal im Tal der mystischen Bäume
Ihr erntet zwar keine Äpfel mit gewachster Schale
Doch auf irischem Moos erlebt man sanfte Träume
Wenn wilde Saat feiert ihr unvergleichliches Finale

 
© 03.02.2007 ~ Sonja Nic Rafferty



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