Hedwig Seifert

Der verwerbungte Mensch

Schrill, hell, strahlt es uns an,

der Schritt wird lahm.

Bleibt stehn und schaut auf

zu dem was anregt zum kauf ´(en)

Fertig gelesen, der Schritt beschleunigt

in ein Kaufhaus das geräumig.

Durch die Regalreihen hindurch

der Schritt immer schneller, er keucht.

Ein helles Licht erstrahlt,

der Schritt wird langsam, ihm ist heiß und kalt.

Engelschöre ertönen,

Mädels tanzen um ihn rum, die Schönen.

Der Schritt geht abgelenkt immer weiter,

nun fängt er an leicht zutraben wie ein Reiter.

Springt dem erhelltem Regal entgegen,

wie ein junger Spund mit Degen.

Greift sich das Heilige

nennt es schon das Seinige.

Kommt schnaufend und glücklich an, an der Kasse,

doch dort wartet schon eine Masse.

Alle das gleiche Produkt in den Händen halten.

Das Portmonee, dass das Geld verwalten

wird heraus gekramt,

unser Schritt sich zur ruhe mahnt.

Die Schlange kriecht vorwärts,

der Schritt sich ausruht, seine Seite schmerzt.

Endlich, die Kasse kommt in Sicht

auch sie erstrahlt nun im hellem Licht.

Engelschöre besingen das näher rücken,

Mädchen mit Blumen den Weg schmücken.

An der Kasse angekommen,

glücklich, die Sicht halb verschwommen.

Ein Haufen, voll Geld heraus gegeben

dabei noch glücklich zwinkern dem Mädel neben!

Den Bon erhalten,

die Kassiererin muss für einen Kuss herhalten.

Dann heraus gelaufen aus dem Kaufhaus,

da wird unser Schritt zur Maus.

Der Mensch zu dem er da gehört,

hat sein Gehirn wieder erobert, welches war verblendet und gestört.

Er schaut auf das was er in der Hand hält,

und danach auf die Brieftasche sein Blick fällt.

Ein Schrei sendet das Gehirn nun aus,

welcher durch den Mund kommt raus.

Da in der Hand hält er

schon seinen 5 Rasierer.

Er flucht und schimpft: "Was für eine Schande

wenn die Werbung nicht geht zieh ich aufs Lande!"

by Me

Ich habe diesen Kaufzwang der durch die Werbung angeführt wird in einer etwas lustigen Art und Weise versucht umzusetzen. Ich find es richtig schlimm manchmal, das wenn ich in die Schule 3 Leute die gleiche Hose tragen und allen erzählen das die neu von Miss sixty ist. Wenn ich dann frage: "von wem ist die?" " Na von Miss Sixty, die aus der neuen Werbung" Was dann aber wieder komisch ist, ist das eine Woche später diese "tolle" Hose nicht mehr getragen wird. Und warum nicht?, weil sie nicht mehr In ist! Und warum ist sie nicht mehr In? Weil der und der sie auch nicht mehr trägt. Und damit währen wir mal wieder bei der Masse und dem Gruppenzwang.
O gott ich versteh es nicht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
lg
HedwigHedwig Seifert, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.02.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Der verwerbungte Mensch

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