Karl-Heinz Fricke
Der Tyrann
Bekannt für seine Grausamkeit
war der Sultan Sulameit.
Er liebte sich am Schmerz zu weiden,
täglich mussten Menschen leiden.
Siebzehn Männer war'n bereit
zu beenden die Schreckenszeit.
Sie wollten vom Thron ihn stürzen,
und dann sein Leben verkürzen.
Sie beratschlagten eine volle Nacht,
und ein Plan wurde gemacht,
den Tyrannen zu entführen,
er sollte selber Schmerzen spüren.
Dann sollte er sterben im Stehen
mit Schmerzen vom Kopf zu den Zehen.
Er sollte betteln, schreien, stöhnen,
sie wollten ihn dabei verhöhnen.
An seinem Besitz hielt er gefangen
Löwen, Krokodile und Schlangen.
Es ihn mächtig amüsierte,
wenn Menschen man den Tieren zuführte.
Zuerst wurde die Opfer von Hunden gebissen,
und anschließend von den Löwen zerrissen.
Das war für den Sultan der Augenblick
von großer Freude und höchstes Glück.
Da war es kein Wunder, dass man ersann
zu beseitigen den bösen Tyrann.
Die Häscher hatten jedoch nicht bedacht,
wie sorgfältig der Sultan wurde bewacht.
Die Siebzehn wurden sofort gefasst,
die den Tyrannen so gehasst.
Unbarmherzig man sie stieß
in des Palastes tiefstes Verließ.
Der Sultan grübelte Tag und Nacht,
was ihm wohl die größte Freude macht,
diese Missetäter besonders zu quälen,
nicht nur deren Leiber, auch ihre Seelen.
Schließlich fand er am Besten,
sie auf Leben oder Tod zu testen.
So wurden sie einzeln gefragt,
was Nepoleon hatte gesagt
damals vor Waterloos Toren,
als er sich glaubte schon verloren.
Freigelasen würde jeder Mann,
der das Zitat ihm sagen kann.
Natürlich wünschte der Despot,
dass alle verdienten Folter und Tod.
Die Löwen brüllten schon vor Wut,
als röchen sie das Menschenblut.
Man hatte sie tagelang nicht gefüttert,
sie waren hungrig und verbittert.
Der erste Verschwörer das Zitat nicht wusste,
er augenblicklich sterben musste.
Ein riesiger Löwe voll Hunger und Tücke
riß das Opfer gleich in Stücke.
So ging es allen, bis auf einen,
einem Ulema, sollte man meinen ,
Der hatte gerade darüber gelesen,
wie das in Waterloo gewesen.
Der Tyrann hielt Wort und liess ihn frei,
so entging er der Metzelei.
Begräbnisse waren nicht vonnöten
nach der Folter und dem Töten.
Nur die Ketten man noch fand,
mit denen man die Opfer band.
Karl-Heinz Fricke 19.02.2007
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.02.2007.
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