Karl-Heinz Fricke
Nur aneinander gerieben
Ein verheirateter Ire aus Dublin
war scharf auf seine Nachbarin.
Deren Mann, Jimmy O'Nie,
liebte den Whiskey mehr als sie.
Da wurde es dem Manne klar,
dass dort was zu holen war.
Und es hat sich gleich gezeigt,
dass Mary war nicht abgeneigt.
Als O'Nie auf einer Sause,
schlich er hin zu ihrem Hause.
Am nächsten Tag hat er gedacht,
das war nicht recht, was wir gemacht.
Damit die Sünde ihm vergeben,
hat er zum Priester sich begeben.
Sie hätten sich zwar ausgezogen,
die Frau fühlte sich aber betrogen.
Sie hätten sich nur aneinander gerieben
und dabei wäre es auch geblieben.
Dann wurde sich wieder angezogen,
und das, Hochwürden, ist nicht gelogen.
Der Priester verlangte von dem Sünder
ein 50 Pfund Opfer für arme Kinder.
Wenn er "ihn" auch nicht reingesteckt,
so hätte er doch die Lust erweckt.
Er sähe da keinen Unterschied
zwischen nur reiben oder ob es geschieht.
Er stecke das Geld in den braunen Kasten
und er müsse auch drei Tage fasten.
Am Opferkasten rieb der Mann
seine fünfzig Pfundnote dran.
Schnurstracks ging er dann zur Tür,
da rief der Priester: "Bleib schön hier.
Du hast nicht entrichtet das Bußegeld
für die armen Kinder dieser Welt !"
"Hochwürden, du sahst doch wie ich rieb,
genau wie beim unerfüllten Trieb.
So hab ich davon abgesehen,
es reinzustecken, weil nichts geschehen !"
Karl-Heinz Fricke 20.02.2007
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.02.2007.
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