Thomas Hummel
Eines Tages
Eines Tages verneigt sich jemand vor deinem Herzen
Eines Tages bittet jemand um deine Liebe
Unvollkommen als Mensch, vollkommen als Engel
Im Sog der Wahrheit ist entfallen jedes Urteil
Im ersten Anflug der Unwirklichkeit,
siegt das tiefe Vertrauen – er meint dich
und jeder schlechte Gedanke ist nur ein Streichholz, was in das Meer fällt
Und im mal nicht Verstehen selbst liegt höchste Achtung
Eines Tages nimmt dich jemand fest in seine Arme
und nichts ist klammern und alles ist Halt
Eines Tages liebst du seine Fehler, weil du ihn liebst, dass er sich nicht verstellt
Bist du fern von ihm, sehnst du dich nach seinem Atem in der Nacht,
denn er ist deinem Herzschlag gleich
Eines Tages weicht die Angst einem neuen Traum
und kannst dich nicht mehr wehren, denn es ergreift dich Dankbarkeit
Gefüllt wird der Becher, kein Kelch des Lebens nur flüchtig berührt
Jeder Kuß strömt in die Wurzeln und ist Schöpfung ewigen Lebens
Der Tod – nur beiläufige Notwendigkeit – Er kann nichts trennen
Eines Tages seit ihr Eins und doch dadurch euch selbst geworden
Eines Tages ist euer Lachen ein gemeinsamer Flug, eure Trauer eine gemeinsame Besinnung
Eines Tages ist jedes Streicheln eine Heimkehr
Eines Tages fällt jedes Schwert zu Boden und jedes Schild verliert seinen Sinn
Eines Tages wird jedes Weinen zur Stärke und jeder Trost zum Bedürfnis
Er ist nicht deine Rettung, er ist Ergänzen
Einfach zwei Flügel zum Fliegen
Verrückt genug, um den Zeitgeist zu durchbrechen,
der in seiner höhnischen Art doch nur zum Gehen lockt
Es war so lange Krieg, dann soll für ewig Friede sein
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.02.2007.
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