Marcus Burchardt

Mein Turm

Ich seh ihn vor mir, ständig,

er ist ein Teil von mir,

er ist wie ich,

auf der einen Seite groß, mächtig und stark,

er passt auf euch auf, steht bei Wind und Wetter, bietet Schutz,

auf der anderen, allein, kalt, traurig und einsam, oben auf dem Berg,

doch er geht nicht weg,

 

umrahmt vom Gold des Herbstes,

vom Silberschein der Sterne,

vom Schein des Mondes,

vom Feuer der Sonne

aus Stein, innen warm und herzlich,

 

wenn wir drin stehen, gibt er Geborgenheit,

er ist mir so gleich, mein Herz ist umrahmt von ihm,

kaum einer könnte ihn nieder reißen,

kaum einer kommt an mein Herz,

er müsste jeden Stein einzeln abtragen,

würde ich ihn lassen?

Ich wäre schutzlos!

 

Manchmal möchte ich von ihm springen,

doch er würde es mir nicht verzeihen,

denn ich bin wie er, er bleibt, steht still,

lässt sich sogar verschandeln, Menschen schreiben hässliche Dinge auf seine Mauern,

es tut mir weh ihn so zu sehen,

doch auch diese Menschen hegen Groll an mir, machen mir das Leben schwer,

dann möchte ich zu ihm gehen, bei ihm sein,

bei ihm kann ich allein sein, kann denken,

 

oben schenkt mir sein Freund einen kühlen Kopf,

der kalte Wind flüstert mir seine Geschichten ins Ohr,

bei ihm kann ich weinen und sein Freund lässt meine Tränen zu Eis gefrieren,

so tief, bis in mein Herz,

manchmal, taut es auf, dann war ich mit dir da

denn du warst die einzige, die es schaffte, die Steine ab zu tragen,

ja du hast sogar das Eis angetaut,

 

doch du hast auch die Gabe, alles wieder so herzurichten wie es war,

denn die Sterne sehen herrlich aus, doch sind sie unerreichbar,

und wo sie sind ist es unendlich kalt,

wie in mir,

schenk mir bald einen Funken,

eingehaucht durch deine Lippen,

denn du wärmst mein Herz.

 

NA VELETH LABOTH LIN                          16.11.2006 - 22:47 Uhr
 
In Gedanken an Vali    26.03.2007    23:35 Uhr

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