Auf der großen Büchermesse
fern in Leipzig war’n wir da.
Zeigte mich als eine Kesse,
doch es ging mir manchmal nah.
Suchte dort, man hat’s geraten,
nen Verleger für mein Buch.
Hatte jedoch schlechte Karten
und vom Latschen bald genuch.
Manche war’n zwar nette Leute,
gaben mir auch einen Rat.
Doch – so denke ich mir heute –
schreitet keiner je zur Tat.
Lyrik sei kein großer Renner,
nahm man mir den letzten Mut,
außerdem – so sagten „Kenner“ –
sei mein Vers ja „gar nicht gut“.
Meinen Fans, den lieben Wesen,
fehlte jeder Sachverstand.
Ohne einen Reim zu lesen,
hatte man das dort erkannt.
Leute, wollt Ihr das erleben,
geht zum Niedersachsen-Stand.
Dort benimmt sich voll daneben,
jeder, wie auch Jens befand.
Anderswo war man ganz locker,
lud uns auch zum Kaffee ein.
Doch es riß mich fast vom Hocker,
welche Kosten würden’s sein.
Ließ mich aber nicht berauben.
Taler hab’ ich nämlich nicht.
Einer wird schon an mich glauben,
und dem schreib ich (s)ein Gedicht.
27.03.2007