Karl-Heinz Fricke
Die Kinderfabrik
In den Zeiten, längst vergangen,
gab es Kinder noch und noch.
Bei den Armen viele Rangen,
drum pfiff man aus dem letzten Loch.
Die Arbeit schwer, die Löhne karg,
und ein Kind in jedem Jahr.
Mit 60 oftmals schon im Sarg,
dieses durchaus nicht selten war.
Für Kinderreiche wurd' gebaut
eine große Mietskaserne.
Die Kinder lärmten ständig laut,
man hörte es schon aus der Ferne.
Mietsberechtigt waren Paare
mit acht Kindern oder mehr,
und meistens kam in jedem Jahre
nochmals der Klapperstorch daher.
Die Frauen hielten immer stille,
und so wurd es zur Gewohnheit.
Es gab noch nicht die Babypille
und das hat den Papst erfreut.
Zu einer Fabrik wurde das Haus,
gar fleißig wurde produziert.
Die Hebamme ging ein und aus
und kein Mensch hat sich geniert.
Karl-Heinz Fricke 29.03.2007
Anmerkung: Solch ein Haus gab es damals in Goslar. Es wurde später abgerissen.
Vorheriger TitelNächster Titel
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Karl-Heinz Fricke).
Der Beitrag wurde von Karl-Heinz Fricke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.03.2007.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).