Hjaaa, Tagchen Mensch noch lächelst Du
so kurz nach Deiner nächtlich Ruh
Ist süss und es sei auch gesund
nur hast Du dazu keinen Grund
Ich sag es Dir grad ins Gesicht
Du bist ein ungeliebter Wicht
Wenn ich auch lüg bist Du nicht froh
ich seh's Dir an: Du fühlst Dich so
Du weißt auch, oder weißt Du's nicht?
Du flüchtest Dich in Zuversicht
verschonst Dich vor der Einsicht
dass hier bald alles einbricht
Du sagst 'Nein, es wird alles gut'
Hast Recht doch jetzt fliesst erst mal Blut
Denn vor dem Aufstieg kommt der Fall
der endet nun mal mit 'nem Knall
Zwar kannst Du das so halbwegs seh'n
denkst 's wird an Dir vorübergehn
Bestimmt triffts nur die andern
die neben Dir her wandern
Die sind ja auch an allem Schuld
drum schwelgst sogar in Ungeduld
Das find ich lustig aber auch naiv
denn Du bleibst ein Teil vom Kollektiv
Sag wer soll dann noch bei Dir sein?
Du fühlst Dich ja schon längst allein
Was wirst Du tun in diesen Tagen
voll Hass, Gewalt und andren Plagen?
Jetzt weißt Du's plötzlich nicht mehr genau
wenn ich Dir so in die Augen schau
Den Kopf voll Wasser mit Nerven aus Holz
Du schwimmst nur noch aus purem Stolz
Teils zurecht, bist an Einsichten reich
Jedoch was solls? Du fühlst Dich noch gleich
So schau ich rein wo Du schaust raus
und rüttel sanft Dein Kartenhaus
Ja Mensch ich weiss, verachtest mich
und auch vor mir versteckst Du Dich
So sag ich Dir nur eins noch jetzt:
Die Hoffnung fickt Dich bis zuletzt