Hungki Park

Das stille Quartett


An einer verkehrsreichen, belebten Wegkreuzung steht ein Pritschenwagen.
Im beengten Laderaum befindet sich ein schlichter Backofen aus Gusseisen.
Ein Bäcker und sein Gehilfe hantieren mit dem vorsintflutlichen Apparat.
Sein Weib trennt etwas vom Teig ab, knetet und walzt ihn zu einem Kreis.
Ihr Ehemann legt ihn in die vorgewärmte Gussform, lässt den Deckel fallen.
Der Reihe nach wendet er um die anderen elf Backformen von Zeit zu Zeit,
Jongliert ohne Verschnaufpause, voller Konzentration mit zwölf Kreisen,
Zaubert alle fünf Minuten hervor aus einem Eisenklumpen ein Fladenmanna.

Zwischen drei beschäftigen Personen hockt still ein unauffälliges Mädchen,
Aber bewegt sich, lächelt, spricht, quengelt nicht, knabbert an einem Brot.
Sie könnte ebenso gut eine perfekte, lebendige Puppe in Menschengröße sein,
Denn ihr fehlen bei den Kindern übliche Neugierde und rege Gemütsregungen.
Ebenfalls fällt einem auf, dass die Erwachsenen die ganze Zeit nicht sprechen,
Sich dann und wann bei Bedarf in einer raschen Zeichensprache verständigen.
Das Mädel gehört zu diesem taubstummen Ehepaar, muss sich an diese anpassen,
Da ihre Laute, zärtlichen Gefühle nicht erwidert werden zur Genüge, pompt

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.02.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Freitag Nacht von Lars D. Unger



Der Taxifahrer "Hannes" und seine Fahrgäste erzählen Schicksale, die sich bizarr und eigenwillig miteinander verknüpfen.
So beginnt mit der "Fünften Sternschnuppe" die Reise in eine Welt aus Kindheitswünschen und vergangenen Zeiten, das sich in "...heute schon tot!" schlagartig in die Richtung "Wahnsinn" und "Skurriles" bewegt.
Erotische und albtraumhafte Momente werden in den verschiedenen Episoden geschickt verbunden und beschreiben einfühlsam und erschreckend die Main-Metropole Frankfurt.
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