Karl-Heinz Fricke

Die Megäre

Elisabeth von Dohren
schien zu Höherem geboren.
Herrisch war ihr Gesicht,
aber schön war sie nicht.
 
Ihr erster Mann hieß Fabian,
dauernd plärrte sie ihn an:
"Du bist ja wieder unrasiert",
hat sie ihn mittags kritisiert.
 
Abends trank er seinen Wein,
wütend saß sie zu Hause allein.
Schwankend kam er spät nach Haus,
wie eine Furie sah sie da aus.
 
Augenblicklich tat sie kund:
"Du bist ein widerlicher Hund,
noch bist du mein Gemahl,
aber mach das nicht nochmal !"
 
Spöttisch lachte er sie aus:
"Morgen komm ich nicht nach Haus,
ich helfe Heinrich Bögelein,
wir schlachten zusammen sein Schwein !"
 
"Was kümmert mich das fette Schwein
von dem alten Bögelein ?
Raus mit dir, Halunke,
versumpfe ganz in der Spelunke !"
 
So verlor sie ihren Ersten,
mit dem Nächsten wars am schwersten.
Er hörte gar nicht, was sie sagte,
wenn sie räsonierend klagte.
 
Dabei war der Kerl nicht dumm,
aber wie ein Stein so stumm.
So sehr sie auch grollte,
er machte immer, was er wollte.
 
Sehr bald hatte sie erkannt
in welcher Lage sie sich befand.
Es war ihr total versagt,
dass sie den Armen angeklagt.
 
Höhnisch lachte er insgeheim,
sie konnte ihm gestohlen sein.
Sie wusste nicht mehr ein noch aus,
er verließ von selbst ihr Haus.
 
Beim dritten Manne kam das Ende,
sie spürte oftmals seine Hände.
Als sie ihn schalt einen bösen Wicht,
bekam sie sein Essen ins Gesicht.
 
Vor Gericht hat sie beteuert,
er hätte ihr eine gescheuert.
Der Richter sah die Frau nur an,
und bedauerte ihren Mann.
 
Nun sitzt sie allein in ihrer Klause,
auch der Dritte ist aus dem Hause.
Es bleibt ihr nur mit starkem Willen
sich täglich selber anzubrüllen.
 
 Karl-Heinz Fricke  15.04.2007
 

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