Gerwin Degmair
Euer täglich Brot
Euer täglich Brot
Auf unser kleines Wörtchen „Brot“
reimt sich im allgemeinen „rot“.
Vielleicht war unsrer Ahnen Brot
sogar am Anfang wirklich rot,
wie himmel-, höllen-, feuerrot,
geboren aus dem Feuertod?
Drum frag ich mich, was ist das Brot,
was bringt ihm nah die Farbe Rot?
Genießen wir des Weines Rot
nicht gern mit einem Stückchen Brot?
Senkt sich nicht über’s Abendbrot
oft auch ein Glanz vom Abendrot?
Erhellt uns nicht das Morgenrot
manch’ dunklen Sinn beim Frühstücksbrot?!
des Dankes-Feuer helles Rot?
Entflammt sich nicht der Liebe Rot
an froh geteilter Scheibe Brot?
Was, also, bist Du, heißbegehrtes Brot?
„Ich sitz mit Euch im selben Boot,
bin allen gleich stets zu Gebot,
nähr alle gleich, in Glück, wie Not.
Doch Ihr?---
Wisst nichts von mir.
Fragt nach dem Sinn des Lebens
oft so vergebens,
seid abgelenkt,
habt Euch versenkt
in Einerlei und dumpfen Trott,
als gingt Ihr täglich auf’s Schafott,
seid wie vernarrt
darin, erstarrt,
erhofft nicht mal
ein End’ der Qual,
esst ganz verschreckt,
was Euch gedeckt,
was Euch bedrängt,
esst - schweißgetränkt -
wie Blut so rot -,
die Mühsal,
Euer „täglich Brot“!
Nein, ihr wisst nicht viel von mir,
habt täglich mich zwar im Visier,
doch kennt nichts ausser Korn und Schrot,
seid gleichgültig bis in den Tod.
Ich sitz mit Euch im selben Boot,
bin allen gleich stets zu Gebot,
nähr alle gleich, in Glück, wie Not,
bewahr Euch vor dem Hungertod,
bring immer wieder Euch ins Lot,
bin nicht Chaot und nicht Despot,
vermittle nur ein Angebot:
bin UNSRES SCHÖPFERS Liebesbot’....!
D r u m bin ich
Euer täglich Brot!“
(c) ammerseer
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.04.2007.
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