Karl-Heinz Fricke
Das Licht
Unbeschreiblich ist die Kraft,
die die Sonne ständig schafft.
Die halben Tage unsrer Welt
sind ohne Pause stets erhellt.
Ohne Sonnenkraft und Licht
fehlt uns nicht allein die Sicht.
Kein Leben gäb's auf diesem Planet,
ohne Licht nicht vieles geht.
Es gäbe keine Vegetation,
kein Radio, kein Telefon,
weder Schnaps noch Bier,
wir wären gar nicht hier.
Schlumanski war ein Bösewicht,
Gnade kannte der Bursche nicht.
Kaltblütig erschoß er seine Frau,
da sperrte man ihn in den Bau.
Zum Tode verurteilt vom Gericht,
blies man aus sein Lebenslicht.
Lichtscheu war auch Eugen Pracht,
er stahl und raubte nur bei Nacht.
Jedoch man fing den Gauner nicht,
er führte alle hinters Licht.
Das neugeborene Mägdelein
schaute in den hellen Schein
des Neonlichtes im Krankenhaus
so sah für sie das Leben aus.
"Knips die Lampe aus Luise,
wir sind auf keiner grünen Wiese.
Ich tue nur meine Ehepflicht,
ganz überflüssig ist das Licht !"
Der Präsident war mächtig froh.
Im Dunkeln verließ er sein Büro
und stieg müde und allein
in das wartende Taxi ein.
Die Augen fielen ihm zu,
war eingeschlafen gleich im Nu.
Ein Beamter hielt den Wagen an:
"Was denken Sie sich, junger Mann,
Mensch, Sie fahren ja ohne Licht,
sehen Sie das etwa nicht ?"
"Schreien Sie mich nicht so an,"
erwiderte der Taxifahrer dann.
"Sehen Sie den müden Präsidenten nicht ?"
"Das schon, aber ist der etwa ein Licht ?"
Karl-Heinz Fricke 05.05.2007
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.05.2007.
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