Von Westen zieht ein Wetter rein,
da wird´s mir Angst und Bange.
Es türmen sich die Wolken auf,
jetzt dauert´s nicht mehr lange.
Bis sich am Himmel Blitz und Donner
zum Graus von uns vereinen.
Und mit Radau und Mords tam - tam,
manch´ schönes Fest entzweien.
Ein Wind kommt auf, ein kräftiger,
es ist fast ein Orkan!
Die Amsel stört´s bis jetzt noch nicht,
fängt´s auch zu regnen an.
Jetzt regnet´s stark! Wie sagt man schnell:
"Es schüttet wie aus Kübeln!"
Manch´ Pflanze wird gar weggespült -
der Gärtner kommt ins Grübeln.
Nicht nur der Regen prasselt jetzt
auf uns´re Erde nieder.
Es blitzt und donnert grauenvoll -
und Angst fährt in die Glieder.
Ein greller Blitz, - ein dumpfer Schlag, -
ein langes, hohles Grollen.
Jetzt ist auch flugs das Amsellied,
durch diesen Akt verschollen.
Den Hund, den hat es auch erwischt,
der wie die Hausfrau zittert.
Von beiden hört man keinen Ton -
solang es drauß´ gewittert!
Das Gartentor, es schlägt nicht mehr,
der Sturm scheint sich zu legen.
Und auch das prasseln ist vorbei -
es fällt nur leicht noch Regen.
Als erste ist die Amsel da,
die sich des Lebens freut.
Wie auch die Hausfrau und der Hund -
und all die andern Leut´.
Schon wieder grinst die Sonne vor.
Die Luft ist schneidbar schwül.
Im Biergarten das alte Bild -
am Ausschank mords Gewühl.
Von dort, wo das Unwetter kam,
geht jetzt die Sonne unter.
Und frische, reine Abendluft,
hält viele lang noch munter!
copy by rsto.