Anne-Marie Zuther
Karpfen und Reiher
In einem idyllischen Teich, da hatte der Karpfen sein Reich. Er schwamm seine Kreise dort ruhig und leise, was sonst so geschah war ihm gleich. Doch bald schon gesellte ein Koi sich zu ihm. Der Karpfen sah scheu und ganz ohne Neid sich an dessen Kleid, das prächtig bunt glänzte wie neu. Kaum später, da kamen die Gäste zum jährlichen Frühsommerfeste. Den Koi sah'n sie dann sich neugierig an erfreut mit bewundernder Geste. Es klagte der Karpfen: "Kein Blick ist mir hier vergönnt - hab' kein Glück!" Das Herz war ihm schwer, er wünschte sich sehr sein früheres Leben zurück. Ein Graureiher flog bald vorbei, erspähte den leuchtenden Koi. Der Karpfen sah bang, wie dieser verschlang in Eile den Koi – eins, zwei, drei. Dem Reiher die Beute gut schmeckte, der Karpfen sich ganz schnell versteckte an sicherem Ort. Der Vogel flog fort, den schwarzgrauen Fisch nicht entdeckte. In einem idyllischen Teich, da hatte der Karpfen sein Reich. Er schwamm seine Kreise dort ruhig und leise, was sonst so geschah war ihm gleich. |
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.06.2007.
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