Ich möcht‘ aus meiner Kinderzeit ein wenig euch berichten,
von langen Zöpfen, kurzem Kleie, viel Märchen und Geschichten.
Mit Springseil Hula-Hopp, Yo-Yo, mit Murmeln und dem Ball,
beschäftigten wir uns sehr froh auf Straßen, Hof, im Stall.
Wir spielten gerne im Versteck mit Würmern, Frosch und Co.
Auf Stelzen fielen wir in Dreck, beim Fangen auf den Po.
Viel Fantasie im Übermaß entstand in unsren Köpfen.
Zum Schloss ernannt, ein altes Fass, Juwelen, Gold aus Knöpfen.
Mit Bademantel von Papa, mit Opas altem Hut
und Stöckelschuhen von Mama – nur passten sie nicht gut.
Mit Decken bauten wir ein Haus in Küche oder Flur
und durften in den Schnee wir raus, so war es Gaudi pur.
Die Kreide war auch sehr beliebt für manche Malerei
und matschgefüllte Eimerchen, doch diese nebenbei.
Wir trafen uns am Nachmittag mit Fahrrad, Gummitwist
und wussten haargenau Bescheid was richtig spielen ist.
Auch Doktorspielchen liebten wir noch ungeniert und frei,
so manches blaue Auge gab’s und ohne Polizei.
In Seifenkisten, selbstgebaut, rekordverdächtig schon,
mit vielen Pflastern im Gesicht und auf dem Knie, als Lohn.
Gesellschaftsspiele: Blinder Kuh auch Räuber und Gendarm.
Viel Bücher lasen abends wir und unterm Deckbett, warm.
Zum Nikolaus gab’s kein Geschenk, nur Nüsse, Äpfel, rot
und eine große Rute. Damit hat er uns bedroht.
Wir wussten nichts vom Gameboytrend, Computer waren fremd.
Nintendo-, Skateboard-, Handylos,- ohn‘ Superstar das Hemd.
An Barbiepuppen, Roboter hat niemand je gedacht.
Die wurden erst viel später und aus Japan hergebracht.
Im Fernseh’n lief vorm Abendbrot nur eine Kinderstund‘
mit Kasperle, `nem schwarzen Pferd und Lassie, einem Hund.
Doch Streiche haben wir gekannt, so manchen auch erschreckt.
Da war die Zeit zwar spielzeugarm – für uns war sie perfekt.