Martina Wiemers
heikel,doch menschlich
mit mir im Fahrstuhl steht ein Mann
sieht vor sich hin, doch mich nicht an
unter`m Arm trägt er `ne Mappe
Anzug und `ne blaue Kappe
reicher Sponsor und Manager
bekannt, geliebt ,ein Mann von Welt
mit schönen Augen und viel Geld
über dies und das und jeden
versammelt sind illustre Gäste
vom Namen her ,das Allerbeste
die Kunst muss klotzen und nicht kleckern
man wartet an der Fahrstuhltür
mit Sekt und allerlei Gezier
ein wirklich interessanter Mann
wir fahren hoch, zum zehnten Stock
oh, großer Schreck, ich krieg `nen Schock
sein Hosenschlitz war offen
ich sehe seinen weißen Slip
knapp, sexy und sehr hipp
war einfach nur verwegen
ein schneller Griff und kurz geruckt
er hat`s gemerkt und hat gezuckt
Presse, Blitzlicht und Hurra
für Herrn Dr. Penedscher
Sponsor und Manager
das hab ich ausgenutzt
verschwand schnell in der Menge
um ihn wurd es sehr enge
stand ich nur da, mein Herz schlug laut
mein Mut, der hat mich sehr erschreckt
am liebsten hätt ich mich versteckt
er hatte keine Eile
er zog mich kurz auf eine Bank
küsst meine Hand, das war sein Dank
hab Penedscher noch oft gesehn
zusammen tranken wir auch Sekt
der war schön kühl und hat geschmeckt
Genauso war es liebe Poetenfreunde. Glaubt mir, es war die einzige Möglichkeit(da bin ich mir fast sicher,aber eben nur fast)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.07.2007.
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