Peter Prior
Teil - v - Gedanken
Ich hatte schon viele Zustände, wir würden sagen, extrem Zustände, aber die vielen Zustände können auch mit Namen betitelt werden. Wir haben keine allgemeinen Namen für diese Zustände, weil nur wenige Menschen in solche Zustände geraten. Mit Worten kommen wir in diesem Bereich nicht weiter, denn die bekannten Namen sind nur einer Minderheit verständlich, weil sie in solchen Zuständen schon waren.
Die üblichen Redensarten sind leider auch nicht dienlich, um solche Zustände auf den Punkt zu bringen.
Der Leser soll sich vorstellen, es gibt Zustände, die sind nicht nur unangenehm, sondern treiben uns in den Wahnsinn. Im Wahnsinn selbst erfahren wir dann nochmal sehr viele unterschiedliche Zustände, die natürlich noch unzugänglicher in der Erklärung und dem Verstehen für die Menschen sind, die solche Zustände noch nicht erfahren haben. Aufgrund dieser Zustände in denen man sich befinden
kann, können auch Dinge auftreten, die wiederum sehr unverständlich sind.
Wenn man in diesen Zuständen ist, versteht man alles was in diesen Zuständen so passiert, aber wenn man wohl geordnet aus diesen Zuständen heraustritt, was leider oft nicht der Fall ist, dann können wir nicht so genau schildern, was sich da eigentlich im Kopf, Gedankenmäßig so abgespielt hat.
In solchen Zuständen erlebt man im Kopf in sehr kurzer Zeit, sehr, sehr viel. Sagen wir in einer Woche erlebt man in einem der vielen ungenannten Zuständen im Kopf so viel, wie sonst in einem Mehr-Monatigem-Zeitraum, sich eigentlich in unserem Kopf so abspielt. Es dauert bis die Ordnung im Kopf wieder hergestellt ist, oft kommt diese Ordnung nicht mehr zurück, was dann dazu führt, dass über diese Zustände und Erfahrungen nichts geschrieben werden kann, wie sie sind und
was sich so abgespielt hat.
Die Ordnung ist bei mir wiedergekehrt, aber meine Weltsicht und
Nüchterneit läss keinen Spielraum zu, um Ungereimtheiten zu schreiben.
Ich kann durch meine Ordnung der Gedanken und den Normalzustand die Zustände schildern, aber das Erlebte leider nicht so, wie es nötig wäre um dem "Normalen Leser" etwas mitzuteilen, was nicht unter die Rubrik der Krankheit fallen würde.
In solchen Zuständen die sich im Wahnsinn abspielen haben wir auch Halluzinationen, was die Schilderung nach der eingekehrten Ordnung
sehr, sehr schwer macht. Wie soll man unterscheiden, was Halluzinationen waren und was nicht. Ich weiß, dass nicht alles Halluzination war, aber ich kann mit Sicherheit nicht unterscheiden, was war die Halluzination in diesem Zustand und was war wahr.
Viele schieben alles in den Bereich der Halluzination, aber da ich schon vor solchen Zuständen, in meiner Kindheit zwei Erlebnisse hatte, die nicht in den Bereich der Halluzinationen fallen, kann ich mich nicht nur darauf festlegen, dass ich in diesen Zuständen nur Halluzinationen gehabt habe.
Rationale Menschen wie ich gibt es natürlich noch mehr, aber die schieben meine zwei Kindheitserlebnisse auch in den Bereich der Halluzinationen, drücken die Kindheitshalluzinationen nur mit anderen Wörtern aus. Weiter kommen wir nicht mit meinen Erfahrungen, nur mit der Festlegung einer Definition von vielen verschiedenen Zuständen kann durch meine Zustände die "Wissenschaft" profitieren, von sonst leider nichts.
Zustandsberichte und Definitionen der Zustände sind eine Bereicherung für die Wissenschaft, natürlich aus Sicht der Betroffenen und aus Sicht der, die die Menschen in diesen Zuständen nur beobachten.
Die Gedanken in den Zuständen, die Gedankenerfahrungen sind leider nicht in der Form darstellbar, dass sie den Charakter einer Dokumentation haben, wie wir sie gewohnt sind, wie sie für den üblichen interessierten Leser zugänglich sind.
Vielleicht mit Gedichten oder selbst gemalten Bildern, vielleicht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.07.2007.
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