Die Sanfte

An ihr – da war nichts bunt, nichts laut
Sie wurde gern mal übersehn
Doch wenn man ganz tief in sie schaut
Ist sie wohl makellos und schön?

Sie hält sich meist im Hintergrund
Bescheiden, edel, mild und schlicht
Die Augen groß und zu den Mund
Aus dem nie Übles zu dir spricht

Fast schämt man sich, scherzt man mal rüde
Doch sie verzeiht verständnisvoll
Überhaupt wird sie nie müde
Dich zu versteh’n – stets ohne Groll


Und diese Stimme – sanftes  Girren
Und diese Augen – tief und wahr
Da kann man sich doch gar nicht irren
Denn diese Frau ist - wunderbar

Zwar ist an ihr nichts schrill, nichts laut
Ganz Sanftmut und ganz Harmonie
Wenn man ins Inn’re ihr so schaut
Vermutet man was Schräges nie

      So dachte man – und hat geirrt
      Nicht immer ist das Sanfte echt
      Und auch wenn dich das sehr verwirrt
      Das Schrille ist nicht immer schlecht!